Wir musizieren mit Vorliebe im kleinen Rahmen, wo wir den Menschen nahe sind und sie möglichst unmittelbar ansprechen können. Wenn wir durch die Musik Erinnerungen wecken, zum Mitsingen verleiten oder zum Tanzen verlocken, umso besser!
Claire d’Asta: Um meine Vorstellung vom Chanson besser zu erklären, nehme ich gern das Beispiel vom Tisch: Es handelt sich um eine Art von Handwerk, aber nicht in einem veralteten Sinn. Ein Handwerker mag einen Tisch aus verschiedenen Motiven gleichzeitig herstellen: aus Liebe zum Holz, aus Liebe zu sich selbst und aus Liebe zu den Menschen, die hier zum Essen zusammenkommen. Ich mache es mit meinen Chansons genauso. Wir sind alle gemeinsam um das Chanson herum versammelt.
Alain Leprest: Das Chanson ist zutiefst verbunden mit der Wirklichkeit, mit lebendigen Menschen, mit der ganzen Welt und ihren Zusammenhängen.
Georges Moustaki: Das Chanson? Das ist Theater, ein Film, ein Roman, eine Idee, ein Slogan, ein Glaubensakt, ein Tanz, ein Fest, eine Trauerfeier, ein Liebeslied, eine Waffe, ein leicht verderbliches Lebensmittel, eine Gemeinschaft, ein Moment des Lebens. DAS Leben!